Vom Wald das Beste. – Nationalparkregion Bayerischer Wald

Was erwarte ich mir von der FNBW

Zunächst mal muss ich sagen, dass ich die Arbeit der FNBW durchaus geschätzt habe, aber in der Coronakrise fehlt mir dieser Eindruck total. Warum? Dazu einige Punkte:

 

  •  Am 3.4. hatte ich bereits eine Mail an die FNBW geschickt, mit der Bitte, eine Umfrage für unsere Region zu starten an die Hotels/Pensionen und Ferienwohnungen. In dieser Umfrage sollte abgefragt werden, welche Schutzmaßnahmen sich die einzelnen Betreiber vorstellen können. Das Ergebnis könnte dann ans Ministerium weiter geleitet werden, sodass dies vorliegt bevor sich die Ministerpräsidenten nach Ostern zusammensetzen und über eine weitere Öffnung beraten.
    Keine Antwort – keine Umfrage!

 

  •  In Gesprächen mit Hoteliers konnte ich erfahren, das die finanzielle Lage, wie man sich vorstellen kann, doch sehr auf Kante genäht ist, um nicht zu sagen ein Desaster.
    Was sollen da die paar Tausend Euro helfen für Werbemaßnahmen, die die FNBW gefordert hat. Was die FNBW fordern sollte, ist die baldige Öffnung der Betriebe und vor allem dazu eine Perspektive ab wann unter welchen Bedingungen. Die Betriebe müssen sich darauf einstellen können. Solange man aber mit den Betrieben nicht in großer Vielzahl gesprochen hat unter welchen Bedingungen eine Öffnung auch für die Betriebe in Frage kommt, kann man wohl schlecht eine qualifizierte Forderung ans Ministerium stellen.

           Dazu habe ich bislang nichts gehört von der FNBW!

  •  Wenn wir hier wieder Urlaubsgäste aufnehmen wollen und dürfen, so müssen dann mindestens die Tierfreigelände wieder öffnen. Nur Absagen sämtlicher Feierlichkeiten wird uns nicht wirklich zu Gute kommen, auch da gilt die Überlegung, was für Möglichkeiten gibt es auch in Zeiten von Corona – was können wir den Gästen anbieten? Wenn alle Einrichtungen geschlossen sind, können wir keinen Kurbeitrag von den Gästen verlangen, der ist gekoppelt an diverse Vergünstigungen, noch mehr die Arber-Aktiv-Card, was gibt es dazu für Überlegungen und Diskussionen? Keine oder nicht öffentliche?

           Hier muss endlich mit den Betrieben geredet werden, auch über den Fortgang der Diskussionen.

  • zum Thema Systemheldn
    Die Aktion ist bereits gestartet, aber hat man sich mal überlegt, wer zahlt für diese Gutscheine? Wieder die Betriebe, die seit Wochen keinerlei Einnahmen haben und nicht wissen wie es weitergeht. Auch hier hat man nicht mit den Betrieben gesprochen, sondern einfach eine Aktion gestartet.
     Zudem stellt sich die Frage, wer sind die Systemhelden, Arbeitende im Lebensmittelbereich und in der Gesundheitsvorsorge? Arbeitende im             Lebensmittelbereich mögen wohl einige stressige Tage hinter sich haben, wie auch sonst an Feiertagen wie Weihnachten usw., aber sie haben einen Arbeitsplatz. Ein Arbeitsplatz, der einen Lohn einbringt ist, in diesen Zeiten viel Wert. Bei der medizinische Versorgung gilt das Gleiche, der Stress rührt nicht allein von Corona, sondern dass unsere medizinische Versorgung auch vorher schon ziemlich am Anschlag war.

    Fazit: Wer sind eigentlich die Systemhelden, die die womöglich um ihr Hotel zu halten noch einen Kredit aufgenommen haben, die Künstler die zu Hause sitzen und warten ob sie jemals und unter welchen Bedingungen sie wieder auftreten dürfen.
    All die, die jetzt Ihren Arbeitsplatz verloren haben und damit Ihr Einkommen, werden erstmal keinen Urlaub mehr machen, ebenso die, die Ihren Urlaub zur Überbrückung der Krise verwenden mussten. Und die Liste könnte fast unendlich weitergehen.

·        

  • Die FNBW informiert uns mit der Überschrift Wochenprogramm und Wetter über die Neuigkeiten zum Thema Corona, aber die Neuigkeiten haben wir meistens schon am Abend zuvor aus dem Coronasendungen im Fernsehen erfahren.
    Ich warte darauf, dass die FNBW uns nach unseren Meinungen fragt und nicht einfach nur Infos rausgibt. Das die Meinungen auch dann kommuniziert werden und sich daraus ein Fazit ergibt.

·         Mit dem Coronavirus werden wir noch länger leben müssen, aber mit der Schließung der touristischen Einrichtungen können wir nicht mehr lange
          finanziell überleben.
          Das ist der Grund warum wir eine intensive Kommunikation brauchen und auch Institutionen, die sich für uns einsetzen. Werdet endlich aktiv!

Conny Wilken

Frauenau

 

conny26
Conny Wilken
Haus Martha
Mitglied seit 27. 04. 2020
1 Beiträge

Hallo Frau Wilken,

Mit Interesse habe ich Ihren Beitrag gelesen. Super das mehr und mehr Gastgeber, wie Sie, dieses Forum finden. Damit ist es einfächer Kollegen zu erreichen und Meinungen zu Teilen, Fragen zu stellen und sogar etwas zu diskutieren. Damit hat die Ferienregion wirklich etwas Gutes gebracht das es in der Vergangenheit nicht gab. 

Ich sehe die Ferienregion (FNBW), anders wie Sie wahrscheinlich, nicht so sehr als politisches Instrument oder Vertreter zur Regierung. Die FNBW hat meiner Meinung nach keine Rolle wie z.B. der Handelskammer (IHK), Dehoga oder unsere politische Parteien haben, aber, vor allem, als Vertreter des Tourismus nach (zukünftige) Gäste. Oder anders gesagt: was früher die Rolle der einzelnen Touristamten war, ist jetzt die Rolle der FNBW. Nicht mehr, nicht weniger. Die FNBW hat ja acuh die alte Touristamte von der Gemeinden übernommen. 
Wir haben unser kleines Hotel in 2013 gekauft, umgebaut und geöffnet... wenn Ich dann sehe wie es damals ging und wie es jetzt geht, kann man nicht behaupten das die FNBW 'nicht aktiv' war. Im Gegenteil: mittlerweile haben wir mit alle FNBW-Gemeinden eine wirklich professionale und gut organisierte Organisation die die Region wirklich super vertretet wo es um (zukünftige) Gäste handelt. Die FNBW hat den Schritt vom alten 'Kirchturmdenken' nach 'Gemeinsamkeit' (Ich sage dann: 1+1=3) wirklich gut eingesetzt. Das noch vieles passieren kann und muss: klar. Aber man kann nicht Übernacht die ganze Welt ändern, vor allem nicht wenn man nur eingeschränkte Geldmittel zu Verfügung hat und nur ein kleines Team. 

Daher zu Ihre Punkte:
- meiner Meining nach funktioniert es nicht wenn man immer alles im Voraus mit (allen) Gastgebern besprechen und diskutieren muss. Geht einfach nicht und bringt nichts. Das die FNBW Aktion startet oder Initiative nimmt: OK. Sind ja immer fakultativ und jeder kann sich entscheiden ob er ja oder nein mitmacht;
- das viellicht einige Malen im Jahr die Gastgaber ausgeladen werden: ja, muss sein. Die FNBW hat das im Anfang auch so versucht (2 oder 3 Mal, glaube Ich) aber jene Sammlungen waren nicht bestimmt 'interaktiv'... meistens wurde von Management oder Dritten etwas erzählt und das war es... Keine Diskussion, nur einige Fragen... Ich bin selber Fan von interaktive Sammlungen, mit Diskussion über Sachen wobei man im Voraus schon wisst das es verschiedene Meinungen gibt...
- Kurtaxe/ArberCard (Ich denke Sie meinen die AvticCard Bayerischer Wald? Die ArberCard ist doch nicht mehr da?): darauf hat der FNBW kaum/kein Einfluß. Ich gehe davon aus das wenn Hotels, Fewos und Gastronomie wieder offen sein dürfen, man auch wieder touristisch reisen darf. Und das touristische Leistungen dann auch wieder öffnen. Die ActivCard Bayersicher Wald ist ein privater Initiativ und damit hat der FNBW nichts zu tun, können daher darüber auch nicht entscheiden. 
Übrigens teile Ich Ihre Meinung das, wenn Leistungen bei der AktivCard oder in Guti-Verband, nicht geleistet werden, man auch nicht (100%) dafür zahlen sollte. Aber vor allem bei der Kurtaxe geht es natürlich auch um Sachen die der Gemeinde leistet und nicht nur touristische Rabatte. 
- dann die Heldenaktion: Ich find die Super. Auch da gibt es klare Info wer die Übernachtungen zahlt (Gastgeber...) und ist Teilnahme freiwillig. Wir haben 40 Kontingente zu Verfügung gestellt. Ja, das ist viel. Das sind 80 Nächte die kostenlos angeboten werden. Aber wir machen das in einer Zeit das bestimmt nicht alle Zimmer jeden Tag mit bezahlende Gästen gefüllt sind. Und verteilen es übr 10-12 Monate. Und wir bekommen damit Gäste die vielleicht zum ersten Mal bei uns Urlaub machen, es weiter erzählen zu Freunden, Familie und Kollegen und damit 'kostenlos' für uns werben. Das bringt in der Zukunft bestimmt wieder neue Gäste. Es sind Gäste die sich wirklich verwöhnt fühlen das wir, als Region, so etwas für sie möglich machen. Wir sehen es als eine Spende an Leute die bestimmt (wie Sie sagen) Lohn bekommen aber, wichtiger, die gesundheitliche Risikos nehmen um viele Leute die daheim bleiben (müssen) oder kranke Leute das Leben noch etwas angenehm machen. Arbeiten auf eine Intensivstation wobei man wisst das man mit infektierte Patienten zu tun hat, Supermarktmitarbeiter die arbeiten mit Kunden rundum in sehr enger Nähe, LKW-Fahrer die unterwegs verzichten müssten auf Toiletten und Duschen... und so gibt es eine lange Liste. Die machen das alles zu unserem Wohl und Gesundheit, machen sehr lange Tage und bringen wirklich der 'Extra Mile'.  Die haben es alle super verdient!

Für Sie habe Ich im Anhang eine Übersicht hinzugefügt mit die Systemrelevante Berufe!

(Oh, bitte entschuldige wenn meine Deutschgrammatik nicht 100% richtig ist, wir sind Niederländer... die Deutsche Grammatik ist nicht der einfachste!)

 

Anhänge (1)
clemens@zumlatschen.com
Clemens Gjertsen
Suit & Frühstück Zum Latschen
Mitglied seit 10. 04. 2020
10 Beiträge

Sehr geehrte Frau Wilken,

vielen Dank für Ihren Eintrag hier in unserem Forum.

Auf die verschiedenen Punkte, die von Ihnen angesprochen wurden, möchte ich wie folgt im Einzelnen Stellung nehmen und etwas Klarheit schaffen.

Bei uns ist leider keine Mail diesbezgl. eingetroffen. Unabhängig davon wurde aber genau dieser Punkt im Rahmen einer Onlinekonferenz mit Vertretern aus anderen Gebietsgemeinschaften und des Tourismusverbandes bereits vor einiger Zeit vorgeschlagen, und über die einzelnen Verbände wie Dehoga, Heilbäderverband etc. bereits umgesetzt. Seitens der Ferienregion bereiten wir ebenfalls gerade eine Umfrage an die Leistungsträger vor, in der wir uns ein Meinungsbild über die künftige Ausrichtung, die Themensetzungen und einen gemeinsamen Weg aus der Krise machen wollen.

Sofern Sie für unseren Newsletter registriert sind, haben Sie eine Kopie des Schreibens an unser Landtagsabgeordneten erhalten.

In diesem fordern wir klar, und das haben wir bewusst auch frühzeitig getan, Unterstützung, die ganz gezielt für die Betriebe eingesetzt werden soll. Es geht hier nicht „um ein paar tausend Euro für Werbemaßnahmen.“ Wir wollen gemeinsam mit den Betrieben einen Weg entwickeln, wie wir uns gemeinsam nach der Krise aufstellen und positionieren können. Da wird es natürlich auch um gemeinsame Vermarktungsaktivitäten gehen, aber auch darum, Betriebe für die künftigen Herausforderungen zu wappnen. Nochmals zur Betonung: Es ging uns ganz bewusst um die Betriebe und wie wir gemeinsam mit diesen wieder starten können. Aber dafür werden wir alle Unterstützung brauchen. Die Antworten der MdL sind in dieser Hinsicht übrigens positiv.

Was die Kommunkation in die übergeordneten Gremien betrifft, können Sie versichert sein, dass wir im regelmäßigen und intensiven Austausch mit unseren Dachverbänden stehen, und hier entsprechend auch unsere Anliegen und Forderungen einbringen.

Hinsichtlich der Einrichtungen des Nationalparks ging bereits vor einiger Zeit unser Hinweis raus, dass diese in diesem Jahr in jedem Fall länger geöffnet bleiben sollten, denn somit könnte seitens des Nationalparks ein wichtiger Beitrag zur Saisonverlängerung geleistet werden. Im Übrigen gehen wir davon aus, dass spätestens dann, wenn touristische Übernachtungen wieder erlaubt sind, auch die Einrichtungen des Nationalparks und andere wieder geöffnet werden. Somit dürfte sich dann auch die Frage nach der Rechtmäßigkeit des Kurbeitrages nicht stellen. Der Kurbeitrag wird übrigens zu einem Großteil von den Gemeinden auch zweckgebunden für den Ausbau und den Erhalt der Infrastruktur wie Wanderwege, Loipen etc. eingesetzt, und diese Aktivitäten laufen ja ohnehin auch weiter.

Was die aktivCard Bayerischer Wald betrifft, so handelt es sich hier um einen privaten Anbieter. Aber auch hier gab es schon Kontakt unserseits. Und auch hier wird davon ausgegangen, dass mit Öffnung der touristischen Übernachtungen ein Großteil der Leistungspartner öffnet

Bezüglich unserer Aktion mit den System-Helden:
Die Idee wurde zusammen mit einigen Gastgebern entwickelt. Es wurde kein Gastgeber verpflichtet, sich an dieser Aktion zu beteiligen. An dieser Stelle möchte ich aber nochmals betonen, was ich auch schon mehrfach öffentlich getan habe: Wir sind überwältigt von der Vielzahl an Betrieben, die für diese Aktion Kontingente und teilweise von sich aus noch tolle Zusatzleistungen zur Verfügung gestellt haben. Gerade angesichts, auch der von Ihnen geschilderten, aktuellen Lage ein Umstand, den wir gar nicht hoch genug schätzen können.

Es gibt übrigens seitens der Bay. Staatsregierung eine klare Reglung, was systemrelevante Berufe sind, und auf diese haben wir uns im Rahmen der Aktion berufen.

Was uns durch diese Aktion gelungen ist: eine enorme mediale Präsenz! Wir sind mit Sicherheit eine der Ferienregionen, die derzeit aufgrund dieser Aktion positiv in vieler Munde ist, und das deutschlandweit. Auch wenn er noch nicht ermittelt ist, da nach wie vor viele Anfragen verschiedener Medien ankommen: Der Medienäquivalenzwert dieser Aktion wird groß sein.

Generell war und ist es unser Ansinnen, jetzt auch in Zeiten der Krise ein gewisses „Grundrauschen“ medien- und marketingtechnisch aufrecht zu erhalten. Wir haben dazu beispielsweise  unsere Kommunikationsstrategie in den sozialen Netzwerken angepasst. Seither steigen – trotz Krise – die Interaktions- und Zugriffsraten in allen unseren Kanälen.

Es ist wichtig, den Gästen und möglichen neuen Gästen unsere Region weiterhin ans Herz zu legen, ihnen unsere Themen, unsere Stärken zu präsentieren. In der Hoffnung, dass diese dann bald auch wieder tatsächlich und real erlebt werden können.

Abschließend möchte ich mich nochmals für Ihren Beitrag bedanken, und hoffe, dass ich mit meinen Zeilen etwas beitragen konnte.

Wir sind aktiv.

 

Mit freundlichen Grüßen
Daniel Eder

ederd
Daniel Eder
Ferienregion Nationalpark Bayerischer Wald
Mitglied seit 07. 04. 2020
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